Rechtsextremismus effektiv bekämpfen

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2019
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Antisemitischer Anschlag auf eine Synagoge in Halle (Saale)

Die Jüdische Studierendenunion Deutschlands (JSUD) ist zu tiefst erschüttert über denversuchten Angriff auf eine Synagoge in Halle (Saale) am 09.Oktober 2019, dem Tag desVersöhnungstages Jom Kippur – dem höchsten jüdischen Feiertag. Die JSUD fordert einenkonsequenteren Umgang mit Rechtsextremismus und schärfere Kontrollen von Hassaufrufen.

Am Mittag des 09.Oktober 2019 kam es in Halle (Saale) zu einem versuchten Anschlag auf dieSynagoge. Der Angreifer, der aus dem rechtextremen Milieu stammt, versuchte sich mit Hilfe vonWaffen gewaltsam Zugang zum Gebetshaus zu verschaffen. Zu diesem Zeitpunkt versammeltensich Juden und Jüdinnen in den Gebäuden, um den höchsten Jüdischen Feiertag Jom Kippur zuzelebrieren. Nach seinem erfolglosen Versuch ermordete der Angreifer zwei Passanten auf offenerStraße. Rechtsextreme und Neo-Nazi Netzwerke haben weltweit Aufwind bekommen. Nach denantisemitischen Angriffen auf Synagogen in Pittsburgh (USA), Poway (USA) und auf eine Moscheein Christchurch (Neuseeland) fordern wir stärke Kontrollen dieser Netzwerke. Rechtextremes undantisemitisches Gedankengut dürfen über 74 Jahre nach Ende der Shoa keinen Platz in unsererGesellschaft haben.

JSUD-Präsident Mischa Ushakov fragt nach dem gestrigen Tag: „Nach dem Mord an demKasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke sollte die Politik und die Behörden eigentlichverstanden haben, dass es sich beim Rechtsextremismus um eine mörderische Ideologie handelt.Müssen erst jüdische Menschen in Deutschland ermordet werden, damit die Gefahr desAntisemitismus ernst genommen wird?“

Weiterhin streamte der Attentäter seinen Angriff auf der Videoplattform „Twitch“, Ruben GerczikowJSUD-Vorstandsmitglied und deutscher Vizepräsident der „European Union of Jewish Students“fordert stärke Kontrollen seitens des Verfassungsschutzes: „Der Rechtsextremismus agiertvermehrt über die Sozialen Netzwerke wie wie Telegram-Gruppen. Dort finden sich immer wiederAntisemitismus, Morddrohungen und Aufrufe zu Gewalttaten. Der Attentäter sprach in seinemVideo von der angeblichen jüdischen Weltverschwörung, genauso wie der Attentäter inChristchurch. Streams und Chatgruppen haben einen Vorbildcharakter! Nutzer*innen, die solcheNachrichten verbreiten müssen beobachtet werden und strafrechtlich verfolgt werden!“

Die Jüdische Studierendenunion Deutschland ist die bundesweite Vertretung jüdischerStudierender und junger Erwachsener in Deutschland. Aktuell vertritt sie etwa 25.000 jungejüdische Erwachsene im Alter von 18 bis 35 Jahren und kooperiert mit 32 Studierendenverbändenin Deutschland.