Empowerte und engagierte junge Jüdinnen und Juden gestalten ein pulsierendes, facettenreiches, sowie nachhaltiges jüdisches Leben in Deutschland und tragen zu einer vielfältigen und hassfreien Gesellschaft bei.
Vision
Inspiriert durch unsere jüdischen und demokratischen Werte bestärken wir junge Jüdinnen und Juden ihre jüdischen und gesellschafts-politischen Interessen zu diskutieren, zu bündeln und eröffnen breite Möglichkeiten, diese durch gemeinschaftliches Handeln in jüdische Institutionen als auch in die Gesamtgesellschaft einzubringen.
Mission
Bereits kurz nach der Shoah gründeten sich wieder erste jüdische Studierendenvereinigungen in Deutschland, die bundesweite Vertretung junger jüdischer Erwachsenen erfolgte dann mit der Gründung des Bundes Jüdischer Studenten in Deutschland e.V. (BJSD) im Jahre 1968. Trotz großer Erfolge, die der BJSD verzeichnete, nahmen die Aktivitäten des Vereins zum Anfang des laufenden Jahrhunderts hin allmählich und schließlich vollständig ab. So entstand ein Vakuum für jüdische Studierende – das Bedürfnis nach mehr politischen Angeboten und gemeinsamer Arbeit für junge jüdische Erwachsene blieb ungedeckt. Zum Zwecke einer gemeinsamen politischen Arbeit und Interessensvertretung wurde die Jüdische Studierendenunion Deutschland im Dezember 2016 mit dem Gründungsvorstand unter Benjamin Fischer (Gründungspräsident), Arthur Bondarev, Dalia Grinfeld, Lionel Reich und Mike Delberg ins Leben gerufen. Im Rahmen des Jugendkongresses 2017 wurde der erste demokratisch legitimierte Vorstand mit Dalia Grinfeld als Präsidentin, Mike Delberg ,Benjamin Fischer, Arthur Poliakow und Aaron Serota gewählt. Darüber hinaus wurde Oleg Pronitschew erster Geschäftsführer der JSUD. Schon kurz danach veranstaltete die JSUD bundesweit umfangreiche Programme – zu nennen seien das „Shalom Berlin“- Seminar und das „EU-Brüssel-Seminar“ – beide darauf gezielt, jungen Aktiven Einblicke in die Welt politischer Führungskräfte und „Keyplayern“ zu ermöglichen.
Seit 2017 ist die JSUD vollständiges Mitglied bei der European Union of Jewish Students (EUJS) und der World Union of Jewish Students (WUJS). Im Rahmen des WUJS Congresses 2017 wurde die JSUD bereits als „Developing Union of the Year“ ausgezeichnet – 2018 mit dem „Campaign of the Year“ – Award für die Organisation und Durchführung der #AfNee-Demonstration in Frankfurt. Nach dem vorzeitigen Ausscheiden von Benjamin Fischer im Jahr 2018 wurde er durch Boris Liven als Vorstandsmitglied ersetzt.
Die JSUD arbeitete zunächst referatsorientiert. Die Referate „Policy“, „Gesellschaft und Soziales“, „Religion“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit“ beschäftigten sich mit der Umsetzung satzungsrelevanter Themen und Angelegenheiten und der Organisation und Durchführung neuer Kampagnen und Veranstaltungen.
Zwischen März 2019 und April 2021 setzte sich der JSUD-Vorstand aus Mischa Uschakov, Anna Staroselski, Lars Umanski , Ruben Gerczikow und Avital Grinberg zusammen. Infolge des Umstrukturierungsprozesses im Herbst 2019 wurden die Referate aufgelöst und die ihre Tätigkeiten an eine projektbasierte Arbeitsweise angepasst. Seit August 2019 ist Noa Luft aktuelle Geschäftsführerin der JSUD.
Bei dem WUJS Congress 2019 erhielt die Jüdische Studierendenunion Deutschland die höchste internationale WUJS-Auszeichnung – „Union of the Year“.
Im April 2021 wurden Anna Staroselski (Präsidentin), Lars Umanski, Hanna Veiler, Lena Prytula und Julia Kildeeva als neuer Vorstand gewählt.
Tippe auf ein Vorstandsmitglied um mehr zu erfahren.
1. Wer bist du?
Hi! Mein Name ist Deborah Kogan, ich bin 20 Jahre alt und Vizepräsidentin der JSUD. Ich studiere Europäische Medienwissenschaft an der Uni Potsdam und lebe in Berlin. Nebenbei bin ich in der Flüchtlingshilfe aktiv und engagiere mich in unterschiedlichen ukrainischen und jüdischen Wohltätigkeitsprojekten.
2. Welches jüdische Gericht ist am besten?
Forshmak, aber nur, wenn er nach dem klassischen Odesa-Rezept zubereitet ist!
3. Welchen jüdischen Feiertag magst du am meisten und warum?
Mein Lieblingsfeiertag ist Pessach, denn die Geschichte dieses Feiertages lehrt uns die Bedeutung der Freiheit und des Neuanfangs und wie wichtig es ist Entscheidungen treffen zu können. Außerdem war ich an Pessach das erste Mal in Israel, dadurch verbinde ich diesen Feiertag immer mit einer ganz besonderen Erinnerung.
4. Was hast du vor/neben deinem JSUD-Engagement gemacht?
Neben der JSUD engagiere mich in unterschiedlichen jüdischen Organisationen, wie z.B. der Lauder Yeshurun und Hillel Deutschland. Außerdem bin ich in der ukrainischen Flüchtlingshilfe aktiv und organisiere gemeinsam mit unterschiedlichen Verbänden humanitäre Hilfe für die Opfer in der Ukraine.
5. Was ist deine Lebensphilosophie?
,,Wer keinen Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nichts." Wir haben oft so starke Angst vor dem Scheitern, dass wir vieles gar nicht erst probieren. Das Ausprobieren von neuen Dingen ist wichtig, um Fortschritte zu erzielen und selbst wenn wir dabei Fehler machen, lernen wir daraus, indem wir versuchen neue Lösungswege zu entwickeln.
1. Wer bist du?
Hi! Mein Name ist Deborah Kogan, ich bin 20 Jahre alt und Vizepräsidentin der JSUD. Ich studiere Europäische Medienwissenschaft an der Uni Potsdam und lebe in Berlin. Nebenbei bin ich in der Flüchtlingshilfe aktiv und engagiere mich in unterschiedlichen ukrainischen und jüdischen Wohltätigkeitsprojekten.
2. Welches jüdische Gericht ist am besten?
Forshmak, aber nur, wenn er nach dem klassischen Odesa-Rezept zubereitet ist!
3. Welchen jüdischen Feiertag magst du am meisten und warum?
Mein Lieblingsfeiertag ist Pessach, denn die Geschichte dieses Feiertages lehrt uns die Bedeutung der Freiheit und des Neuanfangs und wie wichtig es ist Entscheidungen treffen zu können. Außerdem war ich an Pessach das erste Mal in Israel, dadurch verbinde ich diesen Feiertag immer mit einer ganz besonderen Erinnerung.
4. Was hast du vor/neben deinem JSUD-Engagement gemacht?
Neben der JSUD engagiere mich in unterschiedlichen jüdischen Organisationen, wie z.B. der Lauder Yeshurun und Hillel Deutschland. Außerdem bin ich in der ukrainischen Flüchtlingshilfe aktiv und organisiere gemeinsam mit unterschiedlichen Verbänden humanitäre Hilfe für die Opfer in der Ukraine.
5. Was ist deine Lebensphilosophie?
,,Wer keinen Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nichts." Wir haben oft so starke Angst vor dem Scheitern, dass wir vieles gar nicht erst probieren. Das Ausprobieren von neuen Dingen ist wichtig, um Fortschritte zu erzielen und selbst wenn wir dabei Fehler machen, lernen wir daraus, indem wir versuchen neue Lösungswege zu entwickeln.
1. Wer bist du?
Hi! Mein Name ist Deborah Kogan, ich bin 20 Jahre alt und Vizepräsidentin der JSUD. Ich studiere Europäische Medienwissenschaft an der Uni Potsdam und lebe in Berlin. Nebenbei bin ich in der Flüchtlingshilfe aktiv und engagiere mich in unterschiedlichen ukrainischen und jüdischen Wohltätigkeitsprojekten.
2. Welches jüdische Gericht ist am besten?
Forshmak, aber nur, wenn er nach dem klassischen Odesa-Rezept zubereitet ist!
3. Welchen jüdischen Feiertag magst du am meisten und warum?
Mein Lieblingsfeiertag ist Pessach, denn die Geschichte dieses Feiertages lehrt uns die Bedeutung der Freiheit und des Neuanfangs und wie wichtig es ist Entscheidungen treffen zu können. Außerdem war ich an Pessach das erste Mal in Israel, dadurch verbinde ich diesen Feiertag immer mit einer ganz besonderen Erinnerung.
4. Was hast du vor/neben deinem JSUD-Engagement gemacht?
Neben der JSUD engagiere mich in unterschiedlichen jüdischen Organisationen, wie z.B. der Lauder Yeshurun und Hillel Deutschland. Außerdem bin ich in der ukrainischen Flüchtlingshilfe aktiv und organisiere gemeinsam mit unterschiedlichen Verbänden humanitäre Hilfe für die Opfer in der Ukraine.
5. Was ist deine Lebensphilosophie?
,,Wer keinen Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nichts." Wir haben oft so starke Angst vor dem Scheitern, dass wir vieles gar nicht erst probieren. Das Ausprobieren von neuen Dingen ist wichtig, um Fortschritte zu erzielen und selbst wenn wir dabei Fehler machen, lernen wir daraus, indem wir versuchen neue Lösungswege zu entwickeln.
1. Wer bist du?
Hi! Mein Name ist Hanna Esther Veiler, ich bin 25 Jahre alt und Präsidentin der JSUD. Ich studiere Kunstgeschichte und habe ein Jahr in Paris gelebt. Nebenbei bin ich als Publizistin und als politische Bildnerin für unterschiedliche Organisationen tätig.
2. Welches Gericht magst du am meisten?
Ich liebe alles, was asiatisch ist.
3. Welchen jüdischen Feiertag magst du am meisten und warum?
Ich liebe Pessach, weil die Pessachgeschichte für mich voller Dramaturgie und Tiefsinnigkeit ist. Anhang von Pessach lässt sich diskutieren, was uns wirklich zu einem Volk macht und was Freiheit und Gerechtigkeit bedeuten. Damit kann ich einfach sehr viel anfangen.
4. Was hast du vor der JSUD gemacht?
Bevor ich zur Präsidentin gewählt wurde, war ich zwei Jahre lang Vizepräsidentin der JSUD. Davor war ich Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Württemberg.
5. Was ist deine Lebensphilosophie?
„Das Leben geschieht, während wir Pläne machen“: Das Leben ist unberechenbar und die Fähigkeit des Menschen, sich an schwierige und unvorhergesehene Geschehnisse anzupassen, ist seine größte Stärke. Ich versuche also zu leben, ohne Angst vor morgen zu haben und dankbar zu sein, für das, was ich habe.
1. Wer bist du?
Hi! Mein Name ist Jacob Horowitz, ich bin 23 Jahre alt und Schatzmeister der JSUD. Ich
studiere Humanmedizin in Düsseldorf und habe 4 Jahre meiner Schullaufbahn in Israel
gelebt. Nebenbei engagiere ich mich für meine Jüdische Gemeinde und für jüdische
Studierende & Young Professionals in NRW.
2. Welches Gericht magst du am meisten?
Ich liebe Schakschuka mit Challah.
3. Welchen jüdischen Feiertag magst du am meisten und warum?
Chanukka ist mein Lieblingsfeiertag, denn ich habe normalerweise um die Zeit Geburtstag.
Meinen Geburtstag mit Chanukka Kerzen zu begehen ist was ganz besonderes für mich.
Chanukka ist in meinen Augen ein Zeichen der jüdischen Resilienz. Auch in den
schwierigsten Zeiten, schaffen wir es Licht in die Dunkelheit zu bringen, in dem wir innovativ
sind und für einander einstehen. Dies inspirierte mich, mich mehr aktiv in der jüdischen
Gemeinschaft zu engagieren.
4. Was hast du vor der JSUD gemacht?
Ich bin in der Jüdischen Hochschulgruppe Düsseldorf und im Jüdischen
Studierendenverband NRW e.V. aktiv tätig. Organisiere Veranstaltungen für jüdische
Studierende & Young Professionals aus Düsseldorf & Umgebung.
5. Was ist deine Lebensphilosophie?
In meiner Jugend besuchte ich jeden Sonntag das Jugendzentrum Kadima Düsseldorf. Das
Hebräische Wort „Kadima“ bedeutet Vorwärts. Sowohl in den guten, als auch in den
schlechten Zeiten sollte man sein Ziel vor Augen halten und nicht aufgeben. Dieses Wort
begleitet mich sowohl in meiner Arbeit für junge jüdische Erwachsene als auch in anderen
Bereichen meines Lebens.
1. Wer bist du?
Shalom. Ich heiße Lisa Michajlova, komme aus dem Ruhrpott und studiere aktuell
Mathematik, Philosophie und Cognitive Science. Bei der JSUD trage ich das Amt der
Regionalbeauftragten.
2. Welches jüdische Gericht magst du am meisten?
Israeli Salat oder Shirazi Salat, am liebsten an einem heißen Sommertag in Tel-Aviv-Yaffo.
3. Welchen jüdischen Feiertag magst du am meisten und warum?
Ich liebe Pessach, da wir jedes Jahr etwas Neues aus der Geschichte des Auszuges aus
Ägypten lernen können. Außerdem prägte sich dort das Verständnis des jüdischen Volkes
wesentlich. Ein weniger festlicher Feiertag, der dennoch wichtig für mich ist, ist Jom
Kippur. Ich schätze diesen Tag für die Introspektion und Bitte um Verzeihung sowie des
Reflektierens über sich und seine Handlungen in der Gesellschaft.
4. Was hast du vor/neben deinem JSUD-Engagement gemacht?
Ich engagiere mich seit 2015 bei Makkabi Deutschland in der Tischtennisabteilung, sowie
im Social Media Team und vereine so zwei wesentliche Aspekte in meinem Leben - das
Jüdische und den Leistungssport. Außerdem bin ich aktiv bei GESH Bochum, dem
regionalen jüdischen Studierendenverband, ebenfalls bin ich an Universitäten international
im Bereich der Forschung aktiv.
5. Was ist deine Lebensphilosophie?
Der Zufall begünstigt nur den vorbereiteten Geist. - Louis Pasteur
1. Wer bist du?
Hi, mein Name ist Noam Petri (Jahrgang 03). Ich bin in Tel Aviv-Jaffa geboren
worden und im wunderschönen Frankfurt am Main aufgewachsen. Ich
stamme also aus deutsch-israelisch-französischen Familie, in der sehr viel
Wert auf jüdische Traditionen gelegt wird.
Zurzeit studiere ich Humanmedizin an der Charité Berlin und bin Vizepräsident
der JSUD.
2. Welches jüdische Gericht ist am besten?
Gefilte Fish. Spaß! Mein jüdisches Lieblingsessen ist Shakshuka.
3. Welchen jüdischen Feiertag magst du am meisten und warum?
Eindeutig Purim! Das jüdische Motto „They tried to kill us. We survived. Let’s
eat!“ wird an diesem Feiertag um eine Stufe gesteigert.
Die jüdische Geschichte ist voller Antisemiten. Die Stärke des jüdischen
Volkes ist trotz all dem weiterhin seine Geschichte, seine Traditionen und
seine Kultur zu feiern. Deshalb: Mehr Simches wagen!
4. Was hast du vor/neben deinem JSUD-Engagement gemacht?
Mit 13 Jahren wurde ich Co-Trainer einer Jugendmannschaft von Makkabi
Frankfurt und engagierte mich wenig später für das Präventionsprojekt gegen
Antisemitismus „Zusammen1“. Zudem hielt ich ehrenamtliche Vorträge an
Schulen, Kirchen, Jugendzentren etc. über jüdisches Leben in Deutschland,
Antisemitismus und deutsch-israelische Beziehungen.
Im Alter von 17 Jahren wurde ich Social Media Manager der JSUD. Während
meiner Schulzeit war ich Finanzleiter des Abiball Komitees.
5. Was ist deine Lebensphilosophie?
“Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen.”
Antragsteller*innen: Lars Umanski, Aaron Kats, Lena Prytula
Antragstext: Die Kampagne Boycott, Divestment, Sanctions (BDS) birgt durch ihre Verbreitung antizionistischen Gedankenguts, ihr undemokratisches und einschüchterndes Auftreten eine ernsthafte Gefahr für den Erhalt offenen jüdischen Lebens weltweit. Die BDS-Aktivitäten bilden einen Nährboden für antisemitische Äußerungen und Handlungen.
Wir stellen fest, dass die vom Deutschen Bundestag am 18. Januar 2018 beschlossene (BT Drucksache 19/444) „Arbeitsdefinition von Antisemitismus“ der Internationalen Allianz für Holocaust - Gedenken (IHRA) mitsamt ihren Anhängen in der von der Bundesregierung am 27. September 2017 dargelegten Form, die Grundlage für die Auseinandersetzung mit Antisemitismus darstellt..
Wir stellen fest, dass gemäß der IHRA - Definition „Antisemitismus eine bestimmte Wahrnehmung von Juden [ist], die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein“.
Wir stellen fest, dass BDS den demokratischen und jüdischen Staat Israel mit menschenrechtsverachtendem auf Rassenideologien begründeten ehemaligen Apartheid-Regimes in Südafrika gleichstellt und so die Grausamkeiten der Apartheid verharmlost.
Wir stellen fest, dass BDS weder für eine Zwei-Staaten-Lösung, noch für einen diplomatischen Dialog einsteht, sondern eine Delegitimierung Israels propagiert und unter dem Deckmantel einer Israel kritisierenden Organisation offen Antisemitismus mindestens duldet und ferner auch fördert.
Wir stellen fest, dass die Inhalte und Aktiven der BDS in Deutschland sich somit unter die IHRA-Definition subsumieren lassen und demnach als antisemitisch einzustufen sind.
Wir glauben, dass BDS-Aktivitäten bereits auf ausländischen Campi, namentlich in den USA und Frankreich, zeigen, dass diese eine ernsthafte Bedrohung für die Wahrung eines offenen jüdischen Lebens darstellen.
Wir glauben, dass jüngere Vorfälle, namentlich die grausame Beschimpfung einer Holocaust-Überlebenden israelischer Herkunft in einer Veranstaltung an der Humboldt-Universität zu Berlin durch BDS-Aktivisten, die Gegenwärtigkeit der Gefahr von BDS verdeutlichen.
Wir glauben, dass ein Verbot der BDS-Kampagne notwendig ist, um den vorherrschenden israelbezogenem und antizionistisch motivierten Antisemitismus in Deutschland erfolgreich bekämpfen zu können.
Wir glauben, dass ein Verbot auch präventiv notwendig ist, um die Beeinträchtigung offenen jüdischen Lebens in Universitäten, wie in den USA, Frankreich, etc., zu verhindern (s.o.).
Wir fordern, dass die JSUD die BDS-Kampagnen in Deutschland gegen den Staat Israel bekämpft.
Wir fordern, dass die Kooperation mit BDS-Funktionär*innen und nahestehenden Personen gänzlich ausgeschlossen wird.
Wir fordern, dass die JSUD über BDS aufklärt. Dies kann z.B. in Form von (Online-) Seminaren geschehen und über Social-Media-Kanäle verbreitet werden.
Wir fordern, dass die JSUD auf die Verhinderung BDS propagierender Veranstaltungen hinwirkt. Sollte eine Universität, (Jugend-)Partei, Fraktion, Jugendorganisation/-Verband, Stadt, oder eine Stiftung in Deutschland sich bereit erklären, BDS organisatorische Unterstützung zu bieten, wie z.B. durch Räumlichkeiten, finanzielle Unterstützung oder Öffentlichkeitsarbeit, so soll die JSUD nach Kenntnisnahme und interner Prüfung dieses Vorhabens dagegen vorgehen. Dies soll durch Aufklärungsarbeit bei den BDS-Kooperationspartnern erfolgen, ehe dem öffentliche Maßnahmen ergriffen werden.
Wir fordern, dass die JSUD sich für ein bundesweites Verbot von BDS-Organisationen einsetzt.
Antragsteller*innen: Mark Nudelmann, Jakob German, Julia Kildeeva
Wir stellen fest, dass die JSUD eine aktive, professionell auftretende, sowie eigenständige Organisation ist, welche aktiv auf sozialen Netzwerken, wie Facebook, Instagram und Twitter vertreten ist.
Wir stellen fest, dass aktuell keine Website der JSUD existiert und somit nur eine eingeschränkte Personenzahl auf den Informationsfluss der JSUD zugreifen kann.
Wir glauben, dass eine Website der JSUD das Wachstum des Bekanntheits- und Öffentlichkeitsgrades positiv beeinflusst und eine intensivere Vernetzung von jüdischen Netzwerken und Kooperationen zu nicht-jüdischen Organisationen und Menschen fördert.
Wir glauben, dass durch eine eigene Website die Organisation und deren Arbeit transparenter ist sowie dessen Zugänglichkeit erhöht wird. Es können sich mehr Personen über die JSUD und das junge jüdische Leben in Deutschland informieren und mit ihr und der jungen jüdischen Gesellschaft in Kontakt treten. Dies trägt dazu bei, dass der interkulturelle - und interreligiöse Dialog gefördert wird.
Wir fordern, dass die JSUD bis zum 31. Juli 2019 eine eigene und von anderen Institutionen unabhängige Website schafft, welche für eine professionelle, effektive und fortschrittliche Arbeit unentbehrlich ist.
Wir fordern, dass die Website der JSUD bis zum 31.07.2019 unter anderem Informationen zu
folgenden Themenfeldern beinhaltet:
Diese Informationen werden von der JSUS regelmäßig auf dem aktuellsten Stand gehalten wird.
Antragsteller*innen: Lena Prytula, Michael Ushakov
Wir stellen fest, dass sowohl in der Thora, als auch in anderen Schriften und Kommentaren, auf denen das Judentum basiert, die Umwelt als irreparabel beschrieben wird. G ́tt ermahnt den Menschen sie zu erhalten und nicht zu zerstören. *
Wir stellen fest, dass seit dem Beginn der industriellen Produktion von Plastik über 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert worden sind. **
Wir stellen fest, dass nur 9% des produzierten Plastiks weltweit recycled wurden. Es werden 42% des heute produzierten deutschen Plastiks recycled. Betrachtet man die Anzahl des in Deutschland recycelten Plastiks, der also für den Recyclingvorgang nicht in Drittländer verschifft wird, schätzen Experten, dass nur 5,6% des verbrauchten Plastiks wirklich recycelt wird. ***
Wir glauben, dass wir als junge Juden und als Teil der deutschen Gesellschaft verpflichtet sind einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Wir glauben, dass im Sinne von Tikkun Olam (Verbesserung der Welt) es auch in unserem Interesse liegt, auf die Umwelt und Natur zu achten und sie zu schützen.
Wir glauben, dass Plastikkonsum irreparable Schäden auf der Welt hinterlässt, Flora und Fauna zerstört und die Lebensqualität aller Tiere und Menschen erheblich beeinträchtigt. Woraus zu folgern ist, dass eine zukünftige Welt ohne Plastik eine bessere wäre.
Wir fordern, dass bei Seminaren und Veranstaltungen der JSUD der Gebrauch von Einwegplastik eingestellt wird. Stattdessen soll umweltfreundlich organisiert und gehandelt werden und auf recyclebare Stoffe umgestiegen werden.
Wir fordern, dass bei Seminaren und Veranstaltungen, die mit Kooperationspartnern zusammen durchgeführt werden, die Thematik Einwegplastik angesprochen wird und das Ziel einer einwegplastikfreien Veranstaltung verfolgt wird.
Wir fordern, dass bei Merchandise Artikeln über den Nutzen und die Effektivität, aktiv nachgedacht wird, gerne mit Beratung von Experten.
* vgl. u.a. Genesis 2:15, Kohelet Rabot 7:13
** Quelle 2
*** Quelle 3
Antragsteller*innen: Michael Ushakov, Julia Klideeva
Wir stellen fest, dass die JSUD 25.000 junge Juden in Deutschland vertritt. Diese junge, jüdische, politische und gesellschaftliche Stimme ist sowohl für die Zielgruppe der JSUD eine relevantes Tool zur Interessenbildung und -vertretung, als auch für die deutsche Politik und Zivilgesellschaft ein wichtiger Partner. In Anbetracht der 82.000.000 Einwohner*innen der Bundesrepublik, ist diese Stimme zwar eine bedeutsame Minderheit, jedoch eine Minderheit.
Wir stellen fest, dass weitere religiöse, ethnische, kulturelle und andere Minderheiten sowohl nach innen, als auch nach außen sich in Teilen mit ähnlichen Problematiken beschäftigen, wie die junge, jüdische Gemeinschaft in Deutschland.
Wir stellen fest, dass es im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus, Fremdenhass, Homophobie, Frauenfeindlichkeit und weiterem menschenfeindlichen oder gruppenbezogenem Hass und Diskriminierung, zahlreiche weitere Organisationen, Vereine und Initiativen gibt. Deren Forderungen stimmen oft in großen Teilen mit denen der JSUD überein und sind somit unterstützenswert .
Wir stellen fest, dass solche Organisationen auch Partner anziehen, die den Grundforderungen solcher zustimmen, jedoch in anderen Bereichen ihrer Arbeit sich auf ein Wertekonstrukt stützen, das nicht mit dem der JSUD zu vereinen ist.
Wir stellen fest, dass in der Vergangenheit, die Veranstaltungen die in Kooperationen entstanden oder von Koalitionspartnern unterstützt wurden, mitunter die waren, die eine sehr hohe und positive Resonanz erhielten. Als Beispiele wären zu nennen die “AfNee Kundgebung” im Oktober 2018, die Solidaritätskampagne für Sinti & Roma im April 2017 und das Tacheles Seminar “Heimat” im Januar 2019.
Wir glauben, dass mehr, vor allem junge, Menschen zu repräsentieren, einer Botschaft mehr Gewicht verleiht. Gemeinsame Ziele und Forderungen mit anderen Minderheiten zu erreichen und durchzusetzen verleiht der Stimme gegen Antisemitismus, Rassismus usw. (s. oben) eine höhere Relevanz innerhalb der deutschen Gesellschaft und führt dazu, dass diese auf Bundesebene besser gehört und an dessen Lösung stärker gearbeitet wird.
Wir glauben, dass Koalitionen und Kooperationen den interkulturellen - und interreligiösen Dialog fördern, welcher heute, in einer verstärkt fremdenfeindlichen Zeit von Nöten ist.
Wir glauben, dass durch Kooperationen, weitere und tiefgreifende Koalitionen entstehen können, welche dazu beisteuern, ein großes Netzwerk an „Freunden“ der jüdischen Gesellschaft zu entfalten. Dies steuert dazu bei, dass die Gesellschaft sich freiwillig dazu entscheidet, sich über die jüdische Gesellschaft, deren Werte und Normen zu informieren und sich für diese stark zu machen.
Wir glauben, dass durch Kooperationen in vorhandenen Projekten, die Ziele in zukünftigen Projekten effektiver und einfacher erreicht werden können.
Wir glauben, dass Kooperationen auch für nicht Beteiligte als Beispiel für das Zusammenleben in einer vielfältigen, pluralistischen Gesellschaft dienen können.
Wir fordern, in Zukunft weiterhin bei den unterschiedlichsten Projekten Kooperationen mit Partnern anzustreben und zu vertiefen die dieselben Ziele und Forderungen und ähnliche Werte vertreten. Durch dauerhaften Austausch und Kontakt sollen auch Koalitionen erwachsen.
Wir fordern aktiv nach politischen Initiativen, Bewegungen, Demonstrationen oder Kundgebungen zu suchen, deren Forderungen denen der JSUD entsprechen und sich diesen anzuschließen. Explizit verantwortlich sollen dafür das Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Gesellschaft und Soziales sein.
Wir fordern, dass vor der Teilnahme an politischen und gesellschaftlichen Initiativen, Bewegungen, Demonstrationen oder Kundgebungen, alle Unterstützer*innen und Organisator*innen gründlich überprüft werden. Sollten Unterstützer*innen oder Mitorganisator*innen und ihre Werte und Einstellungen mit denen der JSUD kollidieren, ist zu überprüfen, ob für diese eine der bestehenden Policies herangezogen werden kann. Ist dies nicht der Fall entscheidet der Vorstand über die Teilnahme als Unterstützer. Unabhängig von der Entscheidung soll publik gemacht werden, dass unter den Unterstützer*innen oder Mitorganisator*innen der expliziten politischen und gesellschaftlichen Initiativen, Bewegung, Demonstration oder Kundgebung, Organisationen oder Personen sind, die den Werten der JSUD in einigen Punkten entgegenstehen. Diese sind zu nennen.
Antragstellerinnen: Laura Cazés, Marcelia Rosenfeld, Anna Staroselski, Hanna Veiler
Wir stellen fest:
1.1 Frauen sind sowohl in Führungspositionen als auch in repräsentativen, demokratisch legitimierten Ämtern unverhältnismäßig wenig präsent. Dies lässt sich in jeglichen politischen Kontexten beobachten, in denen nicht explizit Ämter für Frauen und für Männer vorgesehen werden.
1.2 Die unverhältnismäßige Sichtbarkeit von Frauen in der JSUD ist Teil eines größeren strukturellen Problems mangelnder Befähigung in der Gesamtgesellschaft, die gezielt angegangen werden muss, um historisch bedingte Ungleichheit zwischen den Geschlechtern vollends zu überwinden.
1.3 Die Verbreitung von geschlechterbasierter oder sexualisierter Diskriminierung, Gewalt und Belästigung können alle Menschen, unabhängig ihrer Geschlechterzugehörigkeit und -identität treffen. Bis heute sind vor allem Frauen von dieser Ausprägung von Gewalt betroffen.
1.4 Erst durch die weltweite #metoo Kampagne wurde das Ausmaß geschlechterbezogener und sexueller Gewalt, Diskriminierung und Belästigung, die in allen Gesellschaftsbereichen auftreten sichtbar.
1.5 Bisher ist insbesondere in jüdischen Settings in Deutschland und darüber hinaus den zuvor benannten Themen, obwohl diese im besonderen Maße die Mehrheit der Zielgruppen betreffen. *
Wir glauben:
2.1 Gleichberechtigung bedeutet allen Mitgliedern einer Gesellschaft gleiche Möglichkeiten zu zugänglich zu machen. Die Gewährleistung der Gleichberechtigung aller Geschlechter ist essentiell – sowohl in der Gesamtgesellschaft als auch in der jüdischen Gemeinschaft - in der jeder Person die Möglichkeit geboten werden soll, sich nach individuellem Potential, Entscheidung und Bedürfnis einzubringen, beizutragen und zu profitieren.
2.2 Es steht im Einklang mit unseren jüdischen und humanistischen Werten, sowohl explizite Maßnahmen zur Stärkung der Frauen zu ergreifen, als auch die gesamte Gesellschaft für die Wichtigkeit der Gleichstellung der Geschlechter zu sensibilisieren.
2.3 Das Empowerment von Frauen auf persönlicher, professioneller und auf öffentlicher Ebene ist eine unverzichtbare Maßnahme, um die Gleichberechtigung der Geschlechter zu erzielen.
2.4 Jede Organisation kann nur von einer Führungsform profitieren, die gerecht, gleichberechtigt und repräsentativ ist. Die Implementierung einer solchen Führungskultur in den jüdischen Gemeinden und jüdische Organisationen würde nicht nur die Arbeit der Gemeinschaft bereichern sondern auch einen vorbildhaften Charakter annehmen.
Wir fordern:
3.1 Es soll gezieltes Bewusstsein für das Fehlen weiblicher Führung geschaffen werden: Sowohl in für jüdische Studierenden in Deutschland relevanten Kontexten, als auch in repräsentativen Instanzen der Gemeinden und in den zentralen jüdischen Organisationen.
3.2 Die JSUD soll in ihrer politischen Themensetzung und in ihrer Programmgestaltung darauf hinarbeiten, dass Frauen sich gleichermaßen befähigt fühlen, alle repräsentativen Ämter zu bekleiden.
3.3 Es ist erstrebenswert, dass sich die demografische Verteilung der Geschlechter auch repräsentativ in demokratischen Prozessen abbildet. Folglich sollte diese auch am Engagement von JSUD-Aktivist*innen sichtbar werden.
2.4. Die Sexual Harassment Guideline der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, zu genderspezifischen oder sexuellen Gewalt, Diskriminierung oder Belästigung, soll von der JSUD als klare Regeln und Standards adaptiert werden, durch die ein “safe space” auf Seminaren oder Veranstaltungen gewährleistet werden kann.
2.5. Bei Vorfällen die sich dennoch ereignen, soll es eine Instanz geben, die den Betroffenen Sicherheit und Gehör gewährt. Wir empfehlen die Benennung einer Person durch den Vorstand, die sich der Umsetzung der oben aufgeführten Themen annimmt. Der/die Frauenbeauftragte/r soll als direkte Anlaufstelle dienen, unterstützt bei Implementierung von Empowerment-Maßnahmen und erarbeitet eine JSUD-eigene Richtlinie zum Schutz vor sexueller Diskriminierung, Belästigung und Gewalt.
* 51 % der Weltbevölkerung sind Frauen.
Antragsteller 1: Sandro Szabo
Antragsteller 2: Wladislaw Kanevski
Wir stellen fest, dass der Jugendkongress der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. und des Zentralrats der Juden in Deutschland K.d.ö.R. eine große, bedeutende und zentrale Veranstaltung für junge jüdische Erwachsene in Deutschland ist.
Wir stellen fest, dass sich die JSUD seit ihrer Gründung fest in der jüdischen Welt verankert hat und wichtige Impulse in die deutsche Gesellschaft gibt. Die JSUD ist zu einem wichtigen Sprachrohr für junge jüdische Erwachsene in Deutschland geworden.
Wir stellen fest, dass beim Programm des Jugendkongresses junge jüdische Erwachsene (somit die Zielgruppe der JSUD) in einen politischen und gesellschaftlichen Diskurs treten.
Wir stellen fest, dass die Vollversammlung der JSUD laut §6.1 Vollversammlung der Satzung der JSUD in Zeit und Ort an den jährlichen Jugendkongress der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. und des Zentralrats der Juden in Deutschland K.d.ö.R. gebunden ist.
Wir stellen fest, dass einige Policies mit den bestehenden Strukturen des Jugendkongresses schwer umsetzbar sind. Beispielsweise sind die Teilnahmebedingungen bei JSUD Veranstaltungen und Aktivitäten und die des Jugendkongress verschieden.
Wir glauben, dass der Jugendkongress in den nächsten Jahren stark an Bedeutung innerhalb der jüdischen Gemeinschaft gewinnen wird.
Wir glauben, dass die JSUD einen guten Zugang zu ihrer Zielgruppe und deren Bedürfnisse, Meinungen und Ideen hat.
Wir glauben, dass der Jugendkongress sich nicht nur an junge jüdische Erwachsene richtet, sondern auch von ihnen mitgestaltet werden soll.
Wir fordern, dass der JSUD Vorstand in einen intensiven Dialog mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. und dem Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R. tritt um gemeinsame Strukturen und Lösungen zu erarbeiten, welche eine Mitgestaltung der JSUD am Jugendkongresses ermöglichen. Dies sind insbesondere Zeit, Ort, Themenwahl, Schwerpunkte und die Auswahl von (möglichst junger und paritätisch besetzter) Referent*innen.
Wir fordern, dass der JSUD Vorstand eine Arbeitsgruppe zur Mitgestaltung am Jugendkongress (zu den oben genannten Punkten) gründet.
Wir fordern, dass die JSUD mit der ZWST eine Lösung zur Selbstbestimmung von Teilnehmer*innen an JSUD Programmpunkten beim Jugendkongress erarbeitet.
Antragsteller 1: Ruben Gerczikow
Antragsteller 2: Benjamin Fischer
Antragsteller 3: Aaron Kats
Wir konstatieren, dass Antisemitismus sowohl innerhalb der politischen Linken und Rechten, sowie aus dem islamistischen Spektrum existiert.
Wir konstatieren, dass die jüdische Gemeinschaft, wie alle anderen Minderheiten, das Recht hat zu definieren, was als Diskriminierung gegen uns gilt.
Wir konstatieren, dass der Antisemitismus in ständig wechselnden Formen auftritt und wir eine Definition adaptieren müssen, die der Diversität des Antisemitismus gerecht wird.
Wir konstatieren, dass die Arbeitsdefinition von Antisemitismus der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA)* , die international anerkannteste und meist gebräuchliche Definition zum Antisemitismus ist, die unter von einer Reihe europäischer Staaten – unter anderem von Deutschland – adaptiert worden ist.
Wir glauben, dass es nicht antisemitisch ist das Vorgehen der israelischen Regierung, ohne weitere Hinweise auf eine antisemitische Intention, zu kritisieren.
Wir glauben, dass es nicht antisemitisch ist die israelische Regierung, ohne weitere Hinweise auf eine antisemitische Intention an denselben Standards wie andere liberale Demokratien zu messen.
Wir glauben, dass die politische Arbeit und Kampagnen der JSUD sich an der IHRA Arbeitsdefiniton von Antisemitismus orientieren sollte.
Wir glauben, dass die IHRA Definition nur mit all ihren Beispielen vollständig ist.
Wir fordern, dass die JSUD die IHRA Arbeitsdefiniton von Antisemitismus als ihre Referenz in der Arbeit gegen Antisemitismus adaptiert.
Wir fordern, dass die JSUD sich dafür einsetzt, dass ein offener Diskurs zum Nahostkonflikt, ohne dem Gebrauch von Antisemitismus, stattfinden kann.
Wir fordern, dass die JSUD sich dafür einsetzt, dass Länder, Kommunen, Universitäten, Studierendenvertretungen und sonstige relevante Institutionen die IHRA Arbeitsdefiniton von Antisemitismus adaptieren.
* Quelle
Antragsteller: Thomas Haber, Dana Daboosh, Michael Movchin, Asaf Erlich & Aleks Gloukman
Wir konstatieren, dass durch die Tora uns bestimmte Feiertage gegeben wurden, die uns jegliche Art von Arbeit verbieten.
Wir stellen fest, dass jüdische Studierende Pflichtveranstaltungen (u.a. Klausuren und Staatsexamen) an jüdischen Feiertagen haben. Erschwerend kommt hinzu, dass z.B. bei der Planung der Medizin-Staatsexamen 2018, der Ersttermin an Jom Kippur ist, der erste Ausweichtermin an Jom Tov Pessach ist und der zwei Termin 2019 an Chol Hamoed Sukkot stattfindet.
Wir glauben, dass es gegenüber der jüdischen Gemeinschaft respektvoll ist, sich an diese Halachot zu halten. Es zeigt, dass dem JSUD die traditionellen Werte Ihrer jüdischen Mitglieder wichtig sind.
Wir glauben, dass es wichtig ist zu verdeutlichen, dass das Judentum genauso zu Deutschland gehört, wie das Christentum und das man auch auf die jüdischen Feiertage Rücksicht nehmen muss.
Wir fordern, dass der JSUD sich politisch und gesellschaftlich dafür einsetzt, dass sich kurzfristig bei der Planung von anstehenden Pflichtveranstaltungen an jüdischen Feiertagen ändert. Darüber hinaus sollen Maßnahmen ergriffen werden, damit nachhaltig bei der Planung solcher Veranstaltungen jüdische Feiertage berücksichtigt werden.
Wir fordern, dass die JSUD sich bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation nach außen an die religiösen Gegebenheiten des Judentums richtet und insbesondere auf den Shabbat, Feiertage (Jom Tov & Trauertage) und Arbeitsverbote Rücksicht nimmt.
Antragsteller 1: Julia Kildeeva
Antragsteller 2: Michael Ushakov
Wir stellen fest, dass Antisemitismus in allen Teilen der Gesellschaft vorkommt. Er beschränkt sich nicht auf gewisse Altersgruppen. Dieser Antisemitismus beruht auf alten, rassistischen Klischees und Ressentiments.
Wir stellen fest, dass tagtäglich antisemitische Äußerungen und Meinungen von verschieden orientierten Personen im Internet veröffentlicht und verbreitet werden.
Wir stellen fest, es gibt keine aussagekräftigen Statistiken zu Antisemitismus und antisemitischen Straftaten, da einzelne Formen des Antisemitismus nicht genau genug definiert sind. Außerdem werden alle antisemitischen Straftaten, bei denen der Hintergrund nicht bekannt ist, zu rechtem Antisemitismus gezählt - das verfälscht die Statistiken.
Wir stellen fest, dass für einen Teil der deutschen Bevölkerung die Worte Jude und Israeli Synonyme sind. Dadurch werden Juden zur Verantwortung für israelische Politik gezogen und es entsteht Antizionismus, der eigentlich Antisemitismus ist.
Wir glauben, dass verfälschte Statistiken die Bekämpfung des Antisemitismus erschweren, da mögliche Erfolge und Misserfolge falsch evaluiert werden und dadurch falsche Schlüsse zu bestehenden und zukünftigen Strategien und Maßnahmen ergriffen werden.
Wir glauben, dass antisemitische Äußerungen und Meinungen im Internet besonders gefährlich sind, da sich diese schnell verbreiten können und Menschen, deren Meinung nicht verfestigt ist, dadurch beeinflussen lassen.
Wir glauben, dass die Berufung eines Antisemitismusbeauftragten alleine nicht genügt, um Stereotype und Ressentiments gegenüber Juden zu begegnen.
Wir fordern, eine bessere Unterscheidung der Hintergründe antisemitischer Taten bei deren Erfassungen durch die Polizei.
Wir fordern, eine klare Unterscheidung bzw. Definition des Antisemitismus von rechter-, linker und der muslimischen Seite. Die von der Bundesregierung angenommene Arbeitsdefinition von Antisemitismus der Internationalen Alianz für Holocaustgedenken muss als Richtlinie für polizeiliche und gerichtliche Entscheidungen dienen.
Wir fordern, dass alle Lehrer auf die Themen Antisemitismus und Judentum sensibilisiert werden und im Lehrplan bei Behandlung jüdischer und israelischer Themen der Unterschied zwischen Juden und Israelis deutlich gemacht wird.
Wir fordern, von der JSUD eine Kampagne zum Unterschied zwischen Jude und Israeli, wobei dabei deutlich gemacht werden soll, was ein Jude bzw. was das Judentum ist und was wir mit der israelischen Politik und Kultur zu tun haben.
Wir fordern, dass die JSUD die jüdischen Studierenden über bestehende Netzwerke und Möglichkeit zur Antisemitismusbekämpfung im Netz informiert und motiviert diese daran teilzuhaben.
Antragsteller: Misha Yantian, Arthur Poliakow, Lars Umanski, Anna Shmukler, Aaron V. Sumov
Antragstext:
Eine der wichtigsten innerjüdischen Debatten betrifft den Umgang mit religionsgesetzlichen Anweisungen bezüglich sexueller Minderheiten. Dabei geht es u.a. um die Einstellung bezüglich der Gültigkeit der Thora und Halacha.
Wir konstatieren, dass Jüdinnen und Juden, die sich der LGBTQ*-Gemeinschaft1 zugehörig fühlen, oft Opfer von Ausgrenzung und Diskriminierung innerhalb der eigenen jüdischen Gemeinschaft sind. Das Thema "sexuelle Minderheiten" wird in jüdischen Gemeinden und Organisationen immer noch weitgehend tabuisiert.
Wir konstatieren, dass Haltung und Wissen bei signifikanten Teilen der jüdischen Gemeinschaft gegenüber der sexuellen Minderheiten ablehnend und gering ist.
Wir glauben, dass Sexualität und Judentum nicht getrennt werden müssen. Die Eigenbestimmung der Sexualität, des Glaubens und der damit verbundene Respekt sind selbstverständlich für die heutige pluralistisch geprägte Gesellschaft.
Wir fordern, mehr Respekt und Akzeptanz in der jüdischen Gemeinschaft für Menschen, die sich der LGBTQ*-Community zugehörig fühlen.
Wir fordern, eine breitere und stärkere Kooperation mit der jüdischen LGBTQ*-Community. Beispielsweise könnte diese im Rahmen von Veranstaltungen, wie z.B. Shabbatot, der Unterstützung von jüdischen Events in der LGBTQ*-Szene (z.B. "Christopher Street Day"), sozialen und kulturellen Programmen sowie Aufklärungskampagnen erfolgen, um sich mit Hindernissen eines gemeinsamen pluralistischen Zusammenlebens auseinanderzusetzen.
Wir fordern, die Bekämpfung jeglicher Form von Diskriminierung gegenüber sexuellen Minderheiten.
* lesbian, gay, bisexual, transgender, and queer sowie weitere sexuelle Minderheiten
Antragsteller: Lars Umanski, Aaron V. Sumov, Arthur Poliakow, Misha Yantian, Anna Shmukler
Antragstext:
Eine der kontroversesten innerjüdischen Debatten betrifft den Umgang mit der Diversität jüdischer Strömungen sowie den patrilinearen Jüdinnen und Juden.
Wir konstatieren, dass in den hierzulande dominierenden orthodoxen und einheitlichen Gemeinden die Integration patrilinearer Jüdinnen und Juden in die jüdische Gesellschaft strikt abgelehnt wird, obwohl es einen bedeutenden Anteil von patrilinearen Juden gibt.
Wir konstatieren, dass ein Großteil der eingewanderten und einheimischen Jüdinnen und Juden hierzulande mittlerweile nicht nur in halachisch jüdischen Ehen und Familien lebt.
Wir konstatieren, dass eine Ausgrenzung patrilinearer Jüdinnen und Juden oftmals trotz familiärer Verbindung zum Judentum in den Gemeinden vorhanden ist.
Wir glauben, dass das Einbeziehen patrilinearer Jüdinnen und Juden mit Bezug zur Religion wichtig für den Zusammenhalt der pluralistischen Gemeinschaft ist.
Wir fordern, im Rahmen der JSUD eine Gleichstellung aller Denominationen innerhalb des Judentums, inbegriffen orthodoxer, konservativer und liberaler Strömungen. Die Auslegungsfreiheit der Religion ist verknüpft mit der Toleranz gegenüber Jüdinnen und Juden, die ihre Religion auf ihre individuelle Art und Weise ausleben wollen.
Wir fordern, dass auch Menschen, patrilinear-jüdischer Abstammung, die Aktivitäten in den jüdischen Gemeinden und überregional nicht verwehrt werden soll. Darüber hinaus könnten Alternativen, z.B. in Form einer assoziierten Gemeindemitgliedschaft geschaffen werden.
Wir fordern, dass sich die JSUD aktiv für alle jüdischen Strömungen sowie für die patrilinearen Jüdinnen und Juden einsetzt.
Wir fordern, dass patrilineare Jüdinnen und Juden mit Bezug zum Judentum bei allen Veranstaltungen und Aktivitäten der JSUD integriert werden. Innerhalb dieses Rahmens sollte ihnen ein Engagement ermöglicht werden.
Wir fordern, dass diverse jüdische Riten und Bräuche bei den JSUD-Aktivitäten berücksichtigt werden.
Antragsteller 1: Joel Crepu
Antragsteller 2: Michael Suliman
Wir konstatieren, dass Juden und Muslime gemeinsam über Jahrhunderte in Nordafrika und im Nahen Osten in relativer Harmonie friedlich lebten, wohnten und feierten. Während Juden vor Pogromen aus Europa flohen, fanden viele in der arabischen Welt Schutz und Zuflucht. Jedoch wurden Juden in der muslimischen Welt auch teilweise diskriminiert (Dhimmi-Status). Daher sollte keine geschichtsrevisionistische Romantisierung stattfinden.
Wir konstatieren, dass innerhalb der letzten zwölf Monate in der Bundesrepublik mehrere Fahnenverbrennungen, Bedrohungen, antisemitische Ausschreitungen, Todesdrohungen und gewaltsame Übergriffe auf jüdische Passanten, Fußballspieler und Schüler von Personen muslimischen Glaubens ausgingen. Zudem wurde ein geplanter Anschlag auf eine Synagoge vereitelt.
Wir konstatieren, dass die Täter ihre Gewaltbereitschaft oft politisch und/oder religiös begründen.*
Wir konstatieren eine Zunahme des israelbezogenen Antisemitismus unter jungen Deutschen muslimischen Glaubens, welche häufig durch soziale Netzwerke und arabische sowie türkische Medien verursacht und gefördert wird.
Wir konstatieren, dass laut PMK-Statistik in 2017 ca. 2% der antisemitischen Kriminaldelikte von Personen muslimischen Glaubens begangen wurden und der überwiegende Mehrheit dem rechten Milieu zuzuordnen ist. Diese Statistik wird von dem Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus sowie mehreren Experten als verzerrt betrachtet. Der tatsächliche Anteil antisemitischer Kriminaldelikte seitens Personen muslimischen Glaubens sei höher als in der PMK-Statistik erfasst.*
Wir konstatieren, dass das Ausmaß antisemitischer Einstellungen und Ansichten unter muslimischen Erwachsenen mit Einwanderungshintergrund (56%) höher als unter nichtmuslimischen Erwachsenen (16%) ist.**
Wir konstatieren, dass laut dem Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus die Mehrheit der Bevölkerung im Nahen und Mittleren Osten antisemitische Ansichten vertritt und ein großer Teil der Geflüchteten und Asylbewerber aus dieser Region stammt.* Eine vorläufige Studie zeigt, dass israelbezogene Verschwörungstheorien unter Geflüchteten aus Syrien und Irak verbreitet sind. Laut dem Verfasser der Studie sind weitere Studien nötig, um das Ausmaß zu untersuchen.***
Wir konstatieren, dass die Bundesregierung die »Arbeitsdefinition von Antisemitismus« der Internationalen Allianz für Holocaustgedenken (IHRA) im September 2017 annahm und die Ernennung eines Antisemitismusbeauftragten beschloss.
Wir glauben, dass keine Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht gestellt werden darf. Dies gilt ausdrücklich auch für Muslime, welche als Minderheit in Deutschland selbst Diskriminierung erfahren.
Wir glauben, dass Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt und herkunftsübergreifend ist. Die muslimische Bevölkerung ist weder die einzige noch die Hauptquelle von Antisemitismus in Deutschland.
Wir glauben, dass Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland zu lange unterschätzt wurde und es ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft darstellt.
Wir glauben, dass die Berufung eines Antisemitismusbeauftragten alleine nicht genügt, um Stereotype und Ressentiments gegenüber Juden zu begegnen.
Wir fordern, dass die Statistiken der antisemitisch motivierten Kriminaldelikte systematisch optimiert werden, um die gegenwärtige Realität korrekt abbilden zu können.
Wir fordern eine größere Offenheit und Bereitschaft jüdischer und muslimischer Organisationen und Gemeinden vermehrt aufeinander zuzugehen und interreligiösen Dialog zu fördern. Mögliche Themen wären die religiösen und weltlichen Anschauungen, das Leben als Minorität, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus und Islamfeindlichkeit.
Wir fordern von den muslimischen Dachverbänden, Gemeinden und Organisationen eine interne Auseinandersetzung mit Antisemitismus in den eigenen Reihen.
Wir fordern mehr Investitionen in neue Präventions- und Fortbildungsangebote gegen religiös, politisch sowie sozial bedingte Formen von aktuellem Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, welche Deutsche sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund erreichen können. Dazu zählen im Lehrplan integrierte Bildungsmaßnahmen bezüglich Vorurteile und Ressentiments und einer differenzierten Darstellung des Nahostkonfliktes sowie vermehrte Besuche von erinnerungspolitischen Gedenkstätten für sowohl Schüler*innen und Student*innen als auch Flüchtlinge.
Wir fordern Präventionskurse für Bildungskräfte um sich mit den verschiedenen Ausprägungen des Antisemitismus und Rassismus vertraut zu machen.
Wir fordern eine Aufklärungskampagne in sozialen Netzwerken.
Wir fordern, dass die von der Bundesregierung angenommenen »Arbeitsdefinition von Antisemitismus« der Internationalen Allianz für Holocaustgedenken (IHRA) in dem formellen Bildungswerdegang und in informellen Bildungsangeboten integriert wird. Die besagte Definition sollte zudem als Richtlinie für polizeiliche und gerichtliche Entscheidungen dienen.
Wir fordern, dass zusätzlich zu dem Antisemitismusbeauftragten auf der Bundesebene weitere Beauftragte jeweils auf Länderebene ernannt werden, welche gemeinsam ihr regionales und nationales Vorgehen koordinieren. Die ernannten Delegierten sollten mit ressortübergreifenden Befugnissen agieren und in ihrem Mandat eine besondere Aufmerksamkeit auf das Bildungswesen richten.
* Quelle 1
** Quelle 2
*** Quelle 3
Antragsteller: Dalia Grinfeld
Wir stellen fest, dass in Deutschland eine blühende Landschaft von regionalen jüdischen Studierendenorganisationen existiert, welche durch die Gründung der JSUD bereichert und verstärkt wurde.
Wir stellen fest, dass die Zielgruppe der JSUD in die Wirkungskreise der regionalen Studierendenverbände hineinreicht.
Wir glauben, dass die regionalen Studierendenverbände als eine Art "Brückenbauer" zwischen der JSUD und der Zielgruppe funktionieren können und sollen, vor allem nachdem die regionalen Studierendenverbände für deren Mitglieder greifbarer sind und die regionalen Studentenverbände mit deren Mitgliedern in regem Austausch stehen.
Wir glauben, dass bei gemeinschaftlicher Zusammenarbeit die Effektivität bei der Arbeit um das gemeinsame Ziel weitaus höher liegt.
Wir fordern, die unverzügliche Wahl einer Kommission, bestehend aus sechs natürlichen Personen zuzüglich der JSUD-Präsidenten und einem Mitglied des JSUD-Vorstands (Referatsleiter Regionales), welche damit beauftragt wird bis zum 31.07.18 einen Ausschuss zu schaffen. Dieser soll die Mitgestaltung aktiver, organisierter, jüdischer Studierendenorganisationen in Deutschland innerhalb der JSUD regeln. —> Änderung
Der Ausschuss wird mit dem erklärten Ziel geschaffen, Transparenz zu fördern, Synergien zu nutzen und einen direkten Kommunikationskanal zwischen dem JSUD- Vorstand und den nach 1) definierten Organisationen zu schaffen. Somit soll effektive Zusammenarbeit gefördert werden.
Die Kommission wird damit beauftragt zur nächsten Vollversammlung eine entsprechende Satzungsänderung, welche den Ausschuss als Organ i.S. §4 der JSUD Satzung verankert, vorzubereiten.
Der Ausschuss hat nach Ablauf der oben genannten Frist mit sofortiger Wirkung die Arbeit innerhalb der zu schaffenden Strukturen aufzunehmen.
Auf Grundlage der Vorschläge dieser Vollversammlung werden Ilja Cinicper (VJSNord), Einat Goldstein (Studentim), Michael Movchin (VJSB), Alexandra Golovina (BJSB), Enja Springob (Jung und Jüdisch), Simon Beckmann (VJSH) nebst der JSUD Präsidentin Dalia Grinfeld und JSUD-Vorstandsmitglied Aaron Serota als Mitglieder der Kommission benannt. —> Änderung
Antragssteller 1: Ilja Schermann
Antragssteller 2: Michael Ushakov
Wir stellen fest, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland sich als integraler Bestandteil dieser Gesellschaft sieht, doch immer wieder erfährt, dass dies nicht für alle in dieser Gesellschaft selbstverständlich ist.
Wir stellen fest, dass in den (politischen) Studentenvertretungen der Universitäten und Hochschulen keine oder wenig jüdische Interessenvertretung vorhanden ist. Es fehlt eine zentrale Anlaufstelle für jüdische Student*innen an Universitäten, die sich zur Aufgabe die Vertretung der jüdischen Interessen gesetzt hat. So kam es bereits zu Klausuren an jüdischen Feiertagen und "Israelkritischen" Veranstaltungen, mit antisemitischen Tendenzen.
Wir glauben, dass es Unkenntnis ist, die Stereotypen schafft und Xenophobie und Antisemitismus ermöglicht. Daraus schließend glauben wir, dass vor allem persönliche Erfahrungen und Präsenz im Leben eines jeden einzelnen Individuums Stereotypen, Xenophobie und speziell Antisemitismus bekämpfen und vorbeugen kann.
Wir glauben, dass es unsere Verantwortung ist als jüdische Menschen für jüdische Belange einzustehen.
Wir fordern, dass die JSUD und v. a. die regionalen Stundentenverbände einen Fokus darauf legen ihre "Mitglieder" zu motivieren in diese Studentenvertretungen beizutreten und sich darin zu engagieren. Dies könnte man durch lokale Informationsveranstaltungen für die Mitglieder der regionalen Studentenverbände anbieten.
Wir fordern, dass die JSUD sich für die Schaffung von Kommunikationskanälen zwischen Universitäten und jüdischen Studierenden einsetzt.
Wir fordern, dass sich die JSUD und die regionalen Studentenverbände dabei aktiv beteiligen, jüdische Hochschulgruppen ins Leben zu rufen. Dafür gilt es festzustellen, wie groß die Zielgruppe an den einzelnen Universitäten ist.
Wir fordern jüdische Präsenz auf dem Campus, durch Veranstaltungen und Aktionen. Diese Aktionen könnten im Rahmen von jüdischen Feiertagen durchgeführt werden, um auch jüdischen Alltag in den Alltag deutscher, nicht-jüdischer Kommilitonen zu integrieren und das Judentum, als Teil des deutschen Alltags, am Campus sichtbar zu machen. Solche Aktionen sollen auch antisemitischen und antizionistischen Tendenzen des universitären Alltags entgegentreten.
Antragsteller: Michael Movchin, Dana Daboosh, Asaf Erlich, Aleks Gloukman & Thomas Haber
Wir stellen fest, dass in Deutschland eine blühende Landschaft von regionalen jüdischen Studierendenverbänden existiert.
Wir stellen fest, dass die Zielgruppe der JSUD sich mit den Wirkungskreisen der regionalen Studierendenverbände überschneidet.
Wir stellen fest, dass die JSUD aufgrund der direkten Überschneidung der Wirkungskreise zusätzlich zur Vertretung der Interessen jüdischer Studierender und junger jüdischer Erwachsener auch gleichzeitig das überregionale Sprachrohr der jüdischen regionalen Studierendenverbände sein kann und diese Verbände bei politischen Aktivitäten unterstützt.
Wir stellen fest, dass die zahlreichen regionalen jüdischen Studierendenverbänden bislang nicht ausreichend bundesweit organisiert und koordiniert sind.
Wir glauben, dass die existierenden und aktiven Studierendenverbände hinreichender in die Arbeit und Abstimmungen der JSUD eingebunden werden sollen.
Wir glauben, dass die regionalen Studierendenverbände als eine Art "Brückenbauer" zwischen der JSUD und der Zielgruppe fungieren können und sollen, vor allem nachdem die regionalen Studierendenverbände für deren Mitglieder greifbarer sind und die regionalen Studierendenverbände mit deren Mitglieder in regem Austausch stehen.
Wir glauben, dass bei gemeinschaftlicher Zusammenarbeit die Effektivität bei der Arbeit um das gemeinsame Ziel weitaus höher liegt.
Wir fordern, dass die Policies der JSUD Empfehlungen für die Ausrichtung der regionalen Verbände und bei Abweichung die Zusammenarbeit mit der JSUD nicht eingeschränkt wird. Die regionalen Verbände bleiben autonom und können sich weiterhin insbesondere nach Außen eigenständig vertreten.
Wir fordern, dass die JSUD sich als bundesweite Vertretung jüdischer Studierender und junger jüdischer Erwachsener in Deutschland der Aufgabe der überregionalen Koordination der regionalen jüdischen Studierendenverbände sowie der Koordination von überregionalen Veranstaltungen annimmt.
Wir fordern, dass die JSUD bei geplanten Aktivitäten im Wirkungskreis der regionalen Verbände diese mit den regionalen Verbänden abstimmt und diese aktiv in die Planung mit einbezieht. Insbesondere ist auf regionale Gegebenheiten und Terminplanungen Rücksicht zu nehmen.
Antragsteller 1: Michael Ushakov
Antragsteller 2: Dalia Grinfeld
Wir stellen fest, dass die AfD seit der Bundestagswahl 2017 mit 12,6 % im Deutschen Bundestag vertreten ist und somit Meinungen der deutschen Bevölkerung repräsentiert. Somit ist zum ersten Mal seit dem Ende des Holocausts wieder eine rechtspopulistische Partei im Bundestag vertreten.
Wir stellen fest, dass die AfD mit ihren Themenschwerpunkten reale Ängste und Ressentiments in der Gesellschaft anspricht. Diese Ängste intensivieren sie, indem sie fremdenfeindliche Menschenbildern vertreten und propagandieren. Sie instrumentalisieren die Sorgen der Bürger*innen für ihre rassistischen Lösungsansätze.
Wir stellen fest, dass die AfD, unserer Auffassung nach, dem Grundsatz von Religionsfreiheit (Art. 4 GG) , u.a. durch die Forderung des Verbots des Schächtens (religiös begründetes Schlachten von Tieren) und der Forderung des Verbots der religiös motivierten Beschneidung des Mannes entgegensteht. Grundlagen des jüdischen Lebens in Deutschland werden von der AfD somit (theoretisch) unmöglich gemacht. Das Grundsatzprogramm dämonisiert den Multikulturalismus und sieht die deutsche Kultur als bestehendes, unveränderliches Produkt - das ist rassistisch.
Wir stellen fest, dass die AfD durch das Predigen einer "traditionellen Familie" in ihrem Grundsatzprogramm und darüber hinaus homophob ist. Durch die Rückbesinnung auf die "Vollzeit-Mutter" und die Forderung der weiteren Kriminalisierung von Abtreibungen vertritt die AfD ein unemanzipiertes Frauenbild.
Wir stellen fest, dass anhand der drei zuvor genannten Punkte bei der AfD undemokratische Tendenzen vorhanden sind.
Wir stellen fest, dass gewählte Vertreter der AfD sowohl antisemitische, rassistische und menschenverachtende, als auch Holocaust relativierende Aussagen tätigten. Mit Worten wie u.a. "Ziege", "Parasiten", wurden Menschen einer Religionsgruppe im nationalsozialistischen Jargon beschrieben. Solchen Fällen folgte keine nachhaltige und konsequente Reaktion der Partei.
Wir stellen fest, dass die AfD für viele Holocaustleugner eine neue politische Heimat geworden ist, ohne dass sich diese Personen von ihren menschenverachtenden Positionen distanziert haben.
Wir glauben, dass jeder Mensch - unabhängig von Religion, Geschlecht, sexueller Identität, Hautfarbe, ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter und politischer Orientierung - gleich ist und gleich zu behandeln ist. In diesem Glauben werden wir bestärkt von der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland und von jüdischen Textgrundlagen (Tanach, Talmud usw.) auf denen unsere Religion basiert.
Wir glauben, an die Vorteile einer pluralistischen Gesellschaft, die Selbstbestimmungsrechte der Frau und die Freiheit seine Sexualität frei auszuleben. Wir sehen es als unsere Pflicht diese pluralistischen Werte zu verteidigen.
Wir glauben, dass das Grundsatzprogramm der AfD mit den Einschränkungen der Religionsfreiheit gegen die Art. 3 GG und Art. 4 GG verstößt. Die Umsetzung der Forderungen der AfD würden jüdisches Leben und religiöse Vielfalt in Deutschland unmöglich machen.
Wir glauben, dass wir als jüdische Minderheit ein Bewusstsein für das Minderheitendasein in Deutschland haben und die Pflicht haben uns für die Rechte anderer aktiv einzusetzen, auch um unsere Rechte präventiv zu schützen.
Wir glauben, dass die AfD versucht jüdische Bürger*innen und Institutionen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Wir glauben, dass wir sowohl als Juden, sowie auch als Bürger Deutschlands in der Verantwortung stehen, den Opfern des Holocaust zu gedenken und die Geschehnisse und Verbrechen der Geschichte weder zu vergessen, noch zu relativieren.
Wir glauben, dass diverse Lösungsvorschläge der AfD einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft widersprechen.
Wir fordern, dass die JSUD jegliche Kooperation, Unterstützung und Zusammenarbeit mit der AfD und ihren Unterorganisationen unterlässt. Bei Anfragen zu öffentlichen Auftritten und Veranstaltungen wie Podien, Demonstrationen usw., bei denen die AfD als Gesprächspartner oder (Mit-)Organisator auftritt, ist eine individuelle Prüfung der JSUD Teilhabe durch den JSUD Vorstand vorzunehmen.
Wir fordern, dass die JSUD kontinuierlich auf antisemitische, rassistische, undemokratische, holocaustrelativierende und -leugnende, frauenfeindliche und homophobe Äußerungen und Einstellungen der AfD Partei, Fraktion und einzelner Funktionäre aufmerksam macht und sich aktiv gegen diese mit einer lauten, öffentlichen Stimme einsetzt.
Wir fordern, dass die JSUD auch in Kooperation mit anderen Organisationen Aufklärungsarbeit zu den Gefahren von rechtspopulistischen Parteien wie der AfD leistet und somit verhindert, dass die AfD unter dem Deckmantel der Israel- und Judenfreundlichkeit insbesondere bei jüdischen Wählern Erfolge verzeichnet.
Wir fordern, dass sich die JSUD und ihre Zielgruppe intern mit den Inhalten der AfD, aber auch anderer Parteien, kritisch auseinandersetzt und für die realen Ängste der Bevölkerung versucht Antworten zu finden, die für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft förderlich sind.