Seit dem 07.September2020 bis zum 27. September 2020 sammelt die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) Spenden für die wirtschaftlich angeschlagenen Besitzer derKiez-Döners in Halle nämlich für Ismet und Rifat Tekin. Am 09.Oktober 2019 ermordete ein Rechtsterrorist den 20-jährigen Kevin S. im Kiez-Döner.
Am 9. Oktober 2019, an Jom Kippur 5780, dem höchsten jüdischen Feiertag, versuchte ein antisemitischer Rechtsterrorist die Synagoge in Halle zu stürmen. Sein Versuch, in die Synagoge zu gelangen, scheiterte. Aus diesem Grund ermordete er zwei Zivilist*innen, etliche weitere Personen wurden traumatisiert. Kevin S. wurde im „Kiez-Döner“ in Halle ermordet. Zum Tatzeitpunkt war Ismet Tekin Angestellter im genanntenDöner-Imbiss. Heute leitet der traumatisierte Ismet, gemeinsam mit seinem Bruder Rifat, den „Kiez Döner“. Aufgrund von Lücken im staatlichen Hilfesystem, dem Opferentschädigungsgesetz sowie dem massiven Einbußen von Besucher*innenzahlen nach demTerroranschlags steht der Döner-Imbiss vor extremen wirtschaftlichen Herausforderungen.
Infolgedessen startete die Jüdische Studierendenunion am 07. Septemeber 2020 eine GoFundMe-Spendenaktion, um Ismet und Rifat Tekin finanziell unter die Arme zu greifen. Das angestrebteSpendenziel von 5.000 Euro konnte bereits innerhalb eines Tages erreicht werden.Die Jüdische Studierendenunion entschied sich dafür, in Erinnerung an den Anschlag, die Spendenaktion bis zum diesjährigen Jom Kippur am 27. September weiterlaufen zu lassen. Nach aktuellem Stand konnten die jüdischen Studierenden bereits 12.634 Euro für die Tekin Brüder sammeln.
Der Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Ruben Gerczikow sagt zu der Idee derSpendenaktion: „Der Rechtsterrorist glaubte nicht an eine multikulturelle Gesellschaft. Aus antisemitischen und rassistischen Motiven ermordete er vor gut einem Jahr zwei Menschen. Wir, als Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD), glauben an eine multikulturelle Gesellschaft in diesem Land. Wir glauben an ein friedliches Zusammenleben, unabhängig von Religion, Nationalität oder Hautfarbe. Wir glauben an Solidarität.“
Die JSUD-Geschäftsführerin Noa Luft ergänzt: „Und deswegen wollen wir mit der Spendenaktion auch ein deutliches Zeichen setzen. Wir halten zusammen, wir sind stärker als der Hass. Die Spendenbereitschaft der Menschen hat das bestätigt. Das ist Solidarität.“