Heute ist Jom Jeruschalajim - der Tag, an dem Israel und das jüdische Volk der Wiedervereinigung Jerusalems gedenken. Während des Sechs-Tage-Kriegs gelang es den Israelischen Verteidigungsstreitkräften im Juni 1967 (28.Iyar 5727) die Kontrolle über die Jerusalemer Altstadt zu erlangen. Das 2000 Jahre alte Gebet “L’Schana Haba’ah B’Jeruschalajim (Nächstes Jahr in Jerusalem)” wurde Realität. Fast 20 Jahre lang war der östliche Teil samt der Klagemauer unter Besatzung des jordanischen Königreichs. Der jüdischen Bevölkerung Israels war es währenddessen nicht erlaubt, die heiligste Stätte des Judentums aufzusuchen.
Die heutige Realität Jerusalems ist von einem Kampf nach Anerkennung geprägt. Trotz des enormen Konfliktpotenzials innerhalb des Nahen Ostens, stellt die Anerkennung der Realität - namentlich Jerusalem als Hauptstadt des Staates Israel und des jüdischen Volkes - für viele Länder ein Problem dar. Im Dezember 2017 verlegten die Vereinigten Staaten von Amerika, als erstes Land, ihre Botschaft nach Jerusalem. Der US-Entscheidung folgten Guatemala und Länder, wie Honduras oder Rumänien, die eine Verlegung ihrer Botschaft in Betracht zogen.
Unabhängig von der politischen Konnotation dieser Entscheidungen, bildet Jerusalem das Fundament der jüdischen Identität in Israel und sein Status als ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes darf auch im Falle einer möglichen Zweistaatenlösung nicht umstritten sein - Jedes Land hat das Recht, sich seine Hauptstadt selbst auszusuchen. Als Vertretung jüdischer Studierender in Deutschland fordern wir die Bundesregierung dazu auf, eben jenes Recht des Staates Israel zu akzeptieren und Versuche zu unterbinden, andere Staaten von der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt abzuhalten