Brandanschlag auf Kiezbar “Morgen wird besser”

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2020
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Am vergangenen Freitag wurde ein Brandanschlag auf eine jüdische Kneipe in Lichtenberg verübt. Die Kneipe ist seit mehreren Jahren rechten Bedrohungen ausgesetzt. Bei dieser Tat handelt es sich bereits um einen vierten Anschlag auf die Kiezbar. Mit dem Brandanschlag erhalten die Bedrohungen eine neue Dimension. In den vergangenen Monaten kam es in Berlin immer wieder zu rechten Brandanschlägen. Derzeit wird von der Polizei geprüft, ob ein politisches Motiv vorliegt

Am Dienstag versammelten sich rund 200 Menschen zu einer spontanen Demonstration, um ihre Solidaritätsbekundungen auszusprechen.

Die Jüdische Studierendenunion Deutschland ist entsetzt darüber, dass die Kiezbar “Morgen wird besser” offenbar jahrelang antisemitischen Bedrohungen ausgesetzt ist und bislang seitens der Sicherheitsbehörden nichts unternommen wurde. Parolen wie “Juden raus!”, “Saujuden!” und “Ab nach Israel!” sind unmissverständlich antisemitisch, so ist es völlig unklar, wieso die Polizei ein politisches Motiv prüft.

Glücklicherweise ist bei dem Brandanschlag keine*r verletzt worden, er hätte aber Menschenleben kosten können. Antisemitismus und Rechtsextremismus sind ein gesamtgesellschaftliches Problem und müssen als solches angegangen werden, es betrifft die Politik, die Sicherheitsbehörden und die Zivilgesellschaft. Daher ist es erfreulich, dass rund 200 Menschen sich gestern solidarisch zeigten und bei der Demonstration sich klar gegen Rechts und gegen Antisemitismus positionierten. Heute vor sechs Monaten ermordete ein Rechtsterrorist in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund. Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen. Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus müssen endlich ernst genommen werden! Die Ängste von Betroffenen rechter Gewalt müssen gehört werden!





Foto: Berlin Gegen Nazis

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